Jeder soll selbst entscheiden, ob man selbst Kinder möchte. Sie bieten sehr viele schöne Momente im Leben, wie auch Unangenehmes. Keiner hat das Recht einem, gleich welchem Geschlechts, auf dieser persönlichen Ebene Vorwürfe oder Druck zu machen, falls man keine möchte oder ungewollt kinderlos bleibt.
Meiner persönlichen Erfahrung und Auffassung nach fehlen Kinderlosen Erfahrungen, um die positiven Seiten von eigenen Kindern wirklich bewerten zu können. Es ist, wie bei vielen Schritten im Leben. Vom ersten Schultag bis zum Ruhestand. Hat man die Erfahrung gemacht, steht man jedoch nicht mehr vor der Entscheidung. Man geht den Weg oder eben nicht. Es wird auch nie den richtigen Zeitpunkt für Kinder geben. In einigen Fällen gibt nur ein, zu spät. Der Rest ist der persönlich gestaltete Lebensweg.
Wenn ich den Text und die,Kommentare so lese, bleibt immer wieder der Aspekt “Gesellschaftlicher Druck”. Hierzu vermisse ich die Perspektive, dass zwar kein Einzelner erwarten kann, dass man für Nachwuchs sorgt. Die Gesellschaft in ihrer aktuellen Organisation hat hierzu jedoch ein berechtigtes Interesse. Siehe z.B. den Effekt des fehlenden Nachwuchs der Boomer, in der Gesellschaft von in Deutschland Lebenden, auf das Rentensystem. Usw. Wie oder in welcher Form man dieser Verantwortung gerecht wird, sollte weiterhin jedem selbst überlassen sein. Die Verantwortung hierzu besteht jedoch für jedes Mitglied einer Gesellschaft.
Wichtig hierfür ist es jedoch den Begriff “Gesellschaft” bzw. Ihre verbindenden Aspekte einheitlichen zu betrachten (familiärer Klan, Staatsbürger, Menschheit, …)
Schön gesagt.
Meiner persönlichen Erfahrung und Auffassung nach fehlen Kinderlosen Erfahrungen, um die positiven Seiten von eigenen Kindern wirklich bewerten zu können.
Das wollte ich damals, als ich in einer Phase war, in der ich vehement keine Kinder wollte, nicht verstehen. Rückblickend mit zwei Kindern kann ich aber sagen, dass das absolut richtig und wichtig ist.
Man merkt bis ins hohe Alter in Gesprächen, aber vor allem beim Umgang mit Kindern deutlich, wenn Männer und Frauen kinderlos geblieben sind.
Was würdest du meinen was man deutlich merkt wenn Menschen kinderlos geblieben sind?
Ich glaube, während man in jungen Jahren ohne Kinder stressfreier und unbeschwerter lebt, ist man mit Kindern im Alter (auch im hohen Alter) bei vielen Dingen gelassener. Ich will nicht sagen, dass Kinderlose egoistisch sind, aber (das klingt ja auch im Artikel an) sie sind weniger bereit, bei ihren Bedürfnissen zurückzustecken.
Richtig deutlich wird es aber, sobald Kinder irgendwie im Spiel sind. Die Interaktion mit Kindern wirkt (auch nachvollziehbar) unbeholfen und die meisten finden schwer auf die Ebene der Kinder.
Ist alles kein Vorwurf, und es gibt auch Leute, die als Onkel oder Tante von Anfang an total dabei sind und Bock drauf haben. Und ich erlebe häufig kinderlose Frauen (z.B. in der Nachbarschaft), die auch total liebevoll sein könnten. Das sind aber auch zu 90% die Frauen, die uns dann irgendwann erzählt haben, dass sie auch immer gerne Kinder gehabt hätten. Das finde ich auch immer richtig schön, weil sie die nachvollziehbare Trauer über diesen Umstand überwunden zu haben scheinen und nicht darüber versauert sind.
Autorin behauptet ein fürsorglicher Mensch zu sein und begründet das unter anderem damit, dass sie sich ihre eigene Wäsche wäscht! Absurder Meinungsartikel…
Sie schreibt ja auch, dass sie weiß, wie sich eine Eltern-Kind-Beziehung anfühlt, weil sie ein Kind war und eine schöne Kindheit gehabt hätte. Das ist schon ziemlich absurd.
Meine Freundin und ich wollen auch keine. Das im Café könnten auch wir sein. Wir haben beide nichts gegen Kinder, aber wir sind froh, dass es ist, wie es ist. Bei mir war der Wunach vor einigen Jahren da, da war ich noch in einer langjährigen Beziehung, die eigentlich in den letzten Jahren keine mehr war. Dann lernte ich meine jetzige Freundin kennen, die selber sagt, dass sie nie Kinder wollte.
Ich hab irgendwann für mich festgestellt, dass mein Kinderwunsch eher ein unbewusster und nie an mich ausgesprochener Pflichterfüllungwunsch war. Irgendwie wird das einem überall so von der Familie, den Freunden und der Gesellschaft vorgespielt, dass dies DAS Ziel und DER Sinn im Leben sind. Irgendwann wurde mir aber klar: Sind sie gar nicht. Nicht für mich und auch nicht für meine Freundin.
Nur weil ich eine Frau bin, muss ich nicht zwangsläufig Mutter werden wollen meiner Meinung nach. Bin ebenfalls kinderlos. Der Artikel der taz bzw. die Journalistin bringt die Lebensrealität gewollt kinderloser Frauen sehr gut zum Ausdruck. 🙂
Ja ich denke auch wenn ich es von der männlichen Perspektive aus sehe das der Beitrag sehr gut ist. Ich als Mann der sage das ich keine Kinder will werde zwar auch bisweilen schräg angeschaut, aber das ist nichts gegen den gesellschaftlichen und sozialen Druck unter dem Frauen stehen die die selbe Entscheidung treffen. Dabei hat die Kinderlosigkeit eben auch große Vorteile.
Frohen kinderfreien Kuchentag!
👍
Es ist doch eigentlich ganz einfach. Wenn einem die eigenen Bedürfnisse und die persönliche Freizeit so wichtig sind, dass man sich nicht vorstellen kann dabei Kompromisse einzugehen, dann sollte man eben keine Kinder bekommen. Und das ist auch voll okay.
Wenn man halt Kinder als Lebensziel hat, die persönliche Freizeit sich eher nach Leere anfühlt und man nicht der Typ ist der gerne alleine im Café sitzt, dann ist es auch voll okay das zu Verwirklichen. Wichtig ist halt das man eine informierte Entscheidung mit realistischen Erwartungen trifft.
Unsere Blicke treffen sich, und ich meine, so etwas wie Sehnsucht in ihren Augen lesen zu können, die eigenen Bedürfnisse nicht dauernd hintenanstellen zu müssen. Ich lächele sie mitfühlend an.
Ich weiß nichts mit solchen Artikeln anzufangen.
Ich war als Mann auch lange so drauf, dass ich ohne Kinder wunschlos glücklich war und bloß keine wollte, um meine Ruhe zu haben. Wir haben uns dann aber doch für Kinder entschieden und haben mittlerweile zwei. Ich bin super happy mit der Entscheidung.
Ich kenne also beide Perspektiven und weiß: niemand muss, bzw. sollte keine, Kinder bekommen, wenn er/sie nicht möchte. Wichtig ist ja, dass man glücklich wird. Was aber glaube ich beide Seiten nicht brauchen, sind mitleidige Blicke.
Ich gehe davon aus, dass diese und die ewige Frage nach „Wann bekommst Du denn mal Kinder?“ der Auslöser für den Artikel waren. Dass die Autorin dann meint, den Spieß umdrehen zu wollen, finde ich aber noch schlimmer.
Das Problem ist vor allen der gesellschaftliche und soziale Druck. Ich wurde als Mann zwar auch schon mal seltsam angeschaut wenn ich gesagt habe das ich keine Kinder will. Aber das ist eben gar nichts gegen den sozialen und gesellschaftlichen und sozialen Druck den eine Frau die diese Entscheidung trifft abbekommt.
Das Problem ist vor allen der gesellschaftliche und soziale Druck. Ich wurde als Mann zwar auch schon mal seltsam angeschaut wenn ich gesagt habe das ich keine Kinder will. Aber das ist eben gar nichts gegen den sozialen und gesellschaftlichen und sozialen Druck den eine Frau die diese Entscheidung trifft abbekommt.
Jeder soll und muss über seinen Lebensweg selbst entscheiden. Eventuell kann ich mich in die Situation nicht hineinversetzen. Welche konkreten Probleme meinst Du mit gesellschaftlichen und sozialen Druck? In “seltsam angeschaut” interpretiere ich nur Unverständnis, was in diesem Fall ein Problem des anderen wäre.
Verstehe ich alles. Aber muss man deshalb genau so ggü. Müttern herablassend werden?
Ich denke es ist ein einfacher Aufmacher. Die taz scheint ungefähr im Monats bis Zweimonatstakt einen entsprechenden Meinungsbeitrag zu veröffentlichen. Wenn man als Journalistin nicht weiß worüber man schreiben soll, dann eben dieses Thema, wo man sich sicher sein kann, dass es Diskussion auslöst und man von der einen oder anderen Seite Zuspruch finden wird.
Interessant finde ich dabei am ehesten, wieviel Zeit Meinungsautoren so alleine in Cafés sitzen.
Interessant finde ich dabei am ehesten, wieviel Zeit Meinungsautoren so alleine in Cafés sitzen.
Das wäre doch mal was für eine Kolumne. Ob man für den Beitrag wohl auch lange alleine in Cafés sitzen müsste? Ü
Ganz sicher, ja. Die taz ist halt auch nur ne Zeitung. Auflage und Klicks werden ja nicht plötzlich irrelevant, nur weil man links ist. Zumindest nicht offiziell.
Also ich finde die eigene Entscheidung zu treffen und auch zu verteidigen nicht als rücksichtslos. Weder von denen die sich für Kinder entscheiden, noch von jenen die sich dagegen entscheiden. Zumal es da recht unterschiedliche Gründe dafür geben kann. Rücksichtslos finde ich eine Gesellschaft die diese Entscheidung nicht dem Individuum überlässt bzw. es unter Druck setzt wenn die Entscheidung nicht in die gesellschaflichen Konventionen passt. Und zwar bis ins letzte Glied der Gesellschaft hinein.
Sehe ich genau wie Du.
Ich beziehe mich nur auf das Zitat von oben. Anders herum würde hier ja auch jeder und auch die Autorin den Kopf schütteln.
„Als ich mit meinen zwei Kindern im Café scherzte und sie so herrlich auflachten, entdeckte ich die einsame Frau Anfang 40 am Tresen. Sie schaute traurig aus dem Fenster, als dachte sie gerade an all die schönen Momente des Mutterseins, die sie nie erleben könnte. Ich lächelte ihr mitfühlend zu.“
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Nö, ist nicht schlimmer.
Findest Du. Ist keine Tatsache.
Im Gegensatz zu deiner Meinung?
„Ich finde“ drückt eine Meinung aus, „ist nicht …“ hingegen eine Tatsache.
Dass es eine Meinung ist, ist im Format “einzeiliger Kommentar” impliziert.
Für dich.
Peinliche Kommentarkette, digger.
Ziemlich garstiger Aufmacher. Die kinderlosen Leute, an denen ich mit Kind am Café vorbeifahre, denken hoffentlich nicht so. Und wenn, dann können sie es sich in ihren Latte schmieren.
Warum? Es ist Mitgefühl mit der Mutter, die ihre Mutterrolle ausfüllt. Kein herabschauen, nur Mitgefühl, dass die eigene Entscheidung gut dastehen lässt.
Mitgefühl hat man mit Leuten, die einem Leid tun, veralber mich nicht
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